Detective David Tapp war einer von den Guten. Seine Entschlossenheit, Killer ihrer gerechten Strafe zuzuführen und ihren Opfern Genugtuung zu verschaffen, hatte ihm eine lange und respektable Karriere eingebracht.

Als er die Details des Jigsaw-Falles zum ersten Mal zu Gesicht bekam, wirkte dieser wie viele andere. Grausiger und makabrer, gewiss, aber im Grunde einfach nur ein weiterer Verrückter mit einem Hang zum Dramatischen, der bald hinter Gittern sitzen würde.

Einer Eingebung folgend fuhren Tapp und sein Partner, Detective Steven Sing, zu einer verlassenen Schaufensterpuppenfabrik, wo sie Jigsaws Versteck entdeckten. Sie nahmen den Mann fest, doch er entwischte, bevor sie ihm die Maske abnehmen konnten. Dabei schlitzte er Tapps Hals auf.

Sing ließ seinen Partner zurück und verfolgte Jigsaw, tappte dabei jedoch in eine Falle und wurde getötet.

Dieses eine Mal hatte Tapp nicht regelkonform gehandelt und das Gebäude ohne Haftbefehl betreten, was zum Tod eines Detectives geführt hatte. Er wurde vom Dienst suspendiert und verließ die Mordkommission mit einem verletzten Hals und lähmenden Schuldgefühlen.

Diese Schuldgefühle wurden zu einer Besessenheit: Er würde den Killer finden, den Morden ein Ende setzen, sich rehabilitieren und seinen Freund und Kollegen rächen. Die Beweisspur führte ihn zu Dr. Lawrence Gordon, und er überwachte dessen Wohnung, in der Gewissheit, Beweise für dessen Schuld zu finden.

Dann sah er einen Fremden durch Gordons Fenster und hörte Pistolenschüsse. Tapp stellte sich ihm in den Weg und der Mann floh. Die Verfolgungsjagd führte sie zu einem Fabrikgebäude.

Tapps Alter machte sich bemerkbar. Ein Kampf, den er in jüngeren Jahren leicht für sich entscheiden hätte können, endete mit einer Kugel in Tapps Brust. Als er zu Boden sank, konnte er nur sein Versagen sehen. Er hatte seinen Partner und die anderen Opfer enttäuscht. Wer auch immer der Killer war, Tapp hatte ihn nicht aufhalten können. Mehr würden sterben und es war alles seine Schuld.

Er gab sich Zorn und Schuldgefühlen hin und schloss zum letzten Mal die Augen. Unter ihm wurde der Betonboden weicher. Seine Finger bohrten sich in den Boden und fühlten Erde und Blätter. Seine Brust, die blutüberströmt gewesen war, fühlte sich nun trocken an und der Schmerz war verflogen. Als er die Augen öffnete, erblickte er einen düsteren Himmel und knorrige, verzweigte Äste über sich.

Schreie hallten durch den Wald, und neue Entschlossenheit durchströmte ihn. Das erste Mal seit Monaten konnte er wieder klar denken. Opfer mussten gerächt und Killer gestoppt werden. Er wusste nicht, wo er sich befand, aber er war immer noch ein Polizist, und das würde sich auch nie ändern. Er hatte eine Aufgabe zu erledigen.